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Die Dezibel Skala

Schall breitet sich in der Luft in wellenförmigen, sinusartigen Druckschwankungen aus, die sich als Schalldruck messen lassen. Die Stärke des effektiven Schalldrucks entspricht dem Schalldruckpegel. Weil das frequenzabhängige menschliche Hörempfinden nicht linear, sondern nahezu einer logarithmischen Kurve folgt, wird der physikalische Schalldruckpegel in der logarithmischen, dimensionslosen Hilfsmaßeinheit Bel, beziehungsweise in Zehntel Bel, (Dezibel) oder (dB) angegeben. Um die physikalische Größe in eine frequenzunabhängige, unserem Gehörempfinden angepasste, Lautstärkenskala umzuwandeln, werden den Schalldruckpegeln bestimmte Bewertungsfilter vorgeschaltet, die mit A, B oder C bezeichnet werden. Die Lautstärke wird dann beispielsweise in dB(A) oder bei sehr lautem Schall mit dB(C) angegeben.

Warum entspricht der Schalldruckpegel nicht dem Lautstärkepegel?

Die wahrgenommene Lautstärke eines Schallereignisses hängt vom Schalldruck und von der Frequenz des Schalls ab. Beispielsweise steigt die Hörempfindlichkeit im Bereich 20 bis 40 dB von niedrigen Frequenzen um 20 Hz bis in den Bereich von 4.000 Hz stark an, um dann wieder leicht abzufallen. Im Klartext heißt das, dass ein hoher Ton mit 4.000 Hz und einem physikalischen Schalldruckpegel von 10 Dezibel ähnlich laut empfunden wird wie ein tiefer Ton mit 20 Hz und einem Schalldruckpegel von über 70 dB.

Um eine frequenzunabhängige Aussage für die Lautstärke (eigentlich „Lautheit“) treffen zu können, werden dem physikalischen Schalldruck sogenannte Bewertungskurven vorgeschaltet. Sie berücksichtigen die frequenzabhängige Hörempfindlichkeit, so dass das Pendant eines tiefen Tons, der mit einer Lautstärke von 60 dB(A) wahrgenommen wird, auch als Ton mit 5.000 Hz in der Lautstärke von 60 dB(A) gehört wird. Die wichtigsten Frequenzbewertungskurven für die Wahrnehmung gleicher Lautstärke sind die Kurven A, B und C, wobei die Kurve A für niedrige, B für mittlere und C für hohe Schalldrücke experimentell entwickelt wurden. Die abnehmende Lautstärkeempfindung von hohen zu tiefen Tönen spiegelt sich auch im Lärmdämmvermögen eines guten Gehörschutzes wider, der bei tiefen Tönen stärker dämmt als bei hohen Tönen.

Wie laut ist was?

Definitionsgemäß liegt die Hörschwelle bei 0 dB. Unterhalb 0 dB werden ein Geräusch oder Töne nicht mehr wahrgenommen. Geräusche mit Lautstärken im Bereich 40 bis 65 dB werden als leise bis normal und immer noch als angenehm empfunden. Normaler Straßenverkehr entwickelt eine Lautstärke von 50 bis 80 dB, während sich Flüstern und Atemgeräusche bei 10 bis 20 dB abspielen. Erst bei einer längeren Beschallung mit 80 bis 90 Dezibel wie sie ein Rasenmäher, ein vorbeifahrender Zug oder ein Presslufthammer aus 10 Meter Entfernung erzeugen, wird eine Lautstärkengrenze überschritten, ab der das Gehör bei längerer Einwirkung Schaden nehmen kann.

Gefährlich wird es für unser Hörvermögen, wenn der Lärmpegel 100 bis 110 dB überschreitet, selbst bei einer Einwirkung von nur wenigen Minuten. Lärm, der 110 bis 130 Dezibel erreicht, empfinden wir als schmerzhaft und als äußerst unangenehm. Das Risiko einer irreversiblen Schädigung des Hörvermögens ist sehr hoch. Übrigens, unabhängig vom Ausgangsniveau entspricht ein Anstieg der Lautstärke um 10 dB in etwa einer Verdoppelung des empfundenen Lärmniveaus. Eine Verdoppelung der physikalischen Energie wird bereits bei einem Anstieg um 3 dB erreicht, und eine Verdoppelung des physikalischen Schalldrucks stellt sich bei einer Erhöhung des Lärms oder der Musik um je 6 dB auf der Dezibel Skala ein.

Ab welcher Lautstärke auf der Dezibel Skala ist ein Gehörschutz zu empfehlen?

Töne, Musik, Geräusche oder Lärm, die auf der Dezibel Skala über längere Zeit den Wert 80 überschreiten, bergen das Risiko einer Schädigung des Hörvermögens. Das gilt auch für bewusst in Kauf genommene, sehr laute Musikereignisse, etwa bei Rockkonzerten oder in Discos. Lautstärken von über 100 dB bis zu 120 dB sind dabei nicht selten. In allen diesen Fällen ist ein guter Gehörschutz – auch klangtreue, unauffällige Ohrstöpsel – zu empfehlen.